Reise nach Brasilien- Hallo Heimat, hallo Recife
06:12
Nachfolgend
findet Ihr den Reisebericht aus der Otto Bock Dialog Zeitschrift von 2012:
Schwimmen, Laufen,
Fahrrad- und Inlinerfahren:
Karlianny ist eine junge Frau mit vielen Hobbys, 24 Jahre alt,
Mutter zweier Kinder und berufstätig. Im Alter von acht
Jahren wurde ihr aufgrund einer Erkrankung der rechte
Oberschenkel amputiert.
für mich, eine Prothese zu tragen“, berichtet Karlianny.
„Damals war eine Kosmetik an der Prothese immer
das Wichtigste.“ Heute zeigt die junge Frau ihre
Prothese ganz bewusst. Highlight für sie war ein Foto
shooting mit ihrer Genium Prothese in Brasilien.
Dort ist Sie geboren und kam im Alter von 3 Jahren
mit
ihren Eltern nach Deutschland. „Als ich 11 war,
habe ich Brasilien zum letzten Mal gemeinsam mit
meiner Familie besucht“, so Karlianny. „Ich war also
vorbereitet auf ein sehr emotionales Wiedersehen
mit meiner brasilianischen Familie und ich habe mich
darauf gefreut, meiner Tochter Jenny endlich mein
Geburtsland zu zeigen.“
Während ihrer Reise hat Karlianny Tagebuch geführt.
Donnerstag, 8. August 2013
Koffer packen, hierhin und dorthin laufen und bitte
immer schnell. Ich muss mir immer mal wieder vor
Augen halten, dass wir nur eine Woche weg sind. Ich
habe aber für zwei Wochen gepackt, was zum Teil an
Jenny lag. Sie konnte sich nicht entscheiden zwischen
Jeans, kurzer Hose, oder doch der Rock? Ich schaue
immer wieder auf meine Wetter-App, denn die Angst ist
groß, dass wir während der Drehtage schlechtes Wetter
in Recife haben. Schließlich ist in Brasilien gerade
Winter und der kann ganz schön regnerisch sein.
Es geht los, endlich Abflug. Jenny ist normalerweise
ein richtiger Morgenmuffel, heute ist sie aber schon vor
mir wach. Am Flughafen erwartet mich das Ottobock-
Team. Unsere erste Fotoszene ist der Check-in. Gott sei
Dank klappt alles mit meiner Prothese, keine Probleme.
Auch die schweren Koffer bekommen wir gut in die
Gepäckaufgabe. Im Flugzeug ist Jenny total überrascht,
dass wir vorne sitzen. Beinfreiheit ist also garantiert.
Nach einem angenehmen Flug schauen wir, dass wir
durch die Passkontrolle kommen, die Koffer abholen
und dann so schnell wie möglich raus zur Familie. Was
ein Wahnsinnsgefühl, was für ein Empfang, Cousinen
und Tanten sind alle da und wir wurden herzlich
aufgenommen
Samstag, 10. August 2013
10 Uhr im Frühstücksraum des Hotels.
Es geht dann
direkt nach Calhetas, mein
Lieblingsstrand. Kindheits-
erinnerungen werden wach, denn das ist der Strand,
erinnerungen werden wach, denn das ist der Strand,
an dem mich mein Vater damals
huckepack die Steine
hochgetragen hat – damals ging das
mit einer Prothese
noch nicht wirklich. Allerdings ist
auch heute der
Fitnessbedarf aller gedeckt, als wir
oben ankommen.
Dafür ist die Aussicht mit Geld
nicht zu bezahlen.
Ein Traum! Die Stadt wirkt, als
würde sie im Wasser
versinken. Mit einer Seilbahn können
Badegäste zum
Strand und zum Restaurant fahren.
Dort drehen wir.
holt, schon nach dem 5. Mal sagte
Jenny zu mir „Mama,
bald macht es keinen Spaß mehr“.
Aber sie hat sich
tapfer geschlagen und die Szene ist
im Kasten. Nach
dem Essen drehen wir noch eine
Strandszene. Die
Badegäste machen Fotos von uns als
Team und von
mir – als kämen wir aus Hollywood
Sonntag, 11. August 2013
Heute ist family day! Mit mehreren Autos geht es nach
Gravatá ins Landesinnere. Dort angekommen kaufen
wir erst einmal auf einem Markt Obst. Und weiter
schauen, noch mal wiederholen – am Ende war es ein
großer Spaß und meine Familie hat ohne Widerworte
mitgemacht.
Heute steht eine Stadttour auf dem Plan. Nach dem
Frühstück holen wir meine Cousine Amelia ab und
mitten in Recife gehen wir zum Marco Zero, ein
wunder-
schöner, historischer Ort mit tollen Gebäuden. Dort
machen wir Wahnsinnsaufnahmen. In Olinda, der
Altstadt von Recife, werden schließlich die letzten
Aufnahmen gedreht. Ein wirklich toller Ortsteil, viele
bunte Häuser, kleine Gassen und gepflasterte Straßen.
Einfach perfekte Gegebenheiten, um mit dem Genium
zu drehen. Am Ende sind wir alle müde. Leider sind die
Tage viel zu schnell vergangen und man wünscht sich,
mehrere Tage mit diesem Team drehen zu dürfen.
Ausschlafen, frühstücken, Koffer packen und ab zum
Strand. Es waren unglaubliche Tage, ich habe viel
erlebt
und viel Neues kennengelernt. Einen besseren letzten
Tag in der Heimat kann ich mir nicht vorstellen.
Morgen
steht der Rückflug ab Recife an.
Ich bedanke mich bei Ottobock für die tolle Zeit.
Auf dem Trip nach Brasilien wurde
Karlianny von diesem Team begleitet:
Benjamin Klingebiel, Ottobock: Videograf
Andreas Kullmann, Ottobock: Marketing Kommunikation, Organisation
Marko Moog: Fotograf
Johannes Koop: Licht- und Kameratechnik
Andreas Kullmann hält abschließend fest: „Allen hat das Fotoshooting mit
Karlianny extrem viel Spaß gemacht. Sie ist einfach ein sehr offener,
ehrlicher
und fröhlicher Mensch und wir sind froh, dass wir sie für dieses Projekt
gewin-
nen konnten. In unserer Kommunikation ist es für uns in allen Bereichen
sehr
wichtig, dass wir wahre Geschichten erzählen. Nur so können wir andere
Anwender erreichen und zeigen, welche Funktionalitäten unsere Prothesen
heute bereitstellen.“
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