Unsere Stillgeschichte –
Fragt man einen werdenden Vater, was er über das Stillen weiß, wird die Antwort vermutlich recht mager ausfallen. Selbst die Papas, die sich schon vor der Geburt viele wichtige Informationen und Tips holen, Geburtsvorbereitungskurse besuchen oder auch die Termine beim Frauenarzt mit wahrnehmen, bekommen alles mögliche an Input, aber über das Stillen erfahren auch sie meistens so gut wie nichts. So jedenfalls ging es mir erneut vor anderthalb Jahren, als unser Sohn zur Welt kam. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl bei allen Themen mit einbezogen zu werden, nur das Stillen ist allein Thema der Frau. Das einzige was ich bei der Geburt wusste, war, dass meine Frau das erste mal geplant hatte voll zu stillen. Tja, aber was genau heißt das? Und sollte der Mann mit entscheiden ob und wie lange SEIN Kind gestillt wird. Immerhin geht es um etwas so grundlegendes wie die Ernährung.
„Nur so können wir euch Frauen mit Rat und Tat zur Seite stehen“
Meiner Meinung nach ist und bleibt das Thema Stillen allein die Entscheidung der Mutter, da es ihr Körper und ihre Verantwortung ist. Allerdings sollte der Vater schon so früh wie möglich mit in das Thema einbezogen und über alles – auch über die Sorgen und Wünsche der Frau diesbezüglich – informiert werden. Nur so können wir euch Frauen mit Rat und Tat zur Seite stehen, oder uns versuchen einigermaßen in euch hineinzuversetzen. Und auch nur so können wir euch die Unterstützung bieten, die ihr braucht oder euch wünscht.
„Und auch wie anstrengend das sein kann.“
Mir hat es immer sehr geholfen meine Frau zu fragen, wenn mir etwas nicht klar war. Auch wenn ich dafür häufiger mal belächelt wurde, konnte ich doch nach und nach verstehen was es für sie bedeutet zu Stillen. Und auch wie anstrengend das sein kann. Das hätte ich mir vorher nicht vorstellen können. Außerdem war es mir sehr wichtig von Anfang an so oft wie möglich beim Stillen dabei zu sein. Nur so konnte ich ein Gefühl für diese ganz besondere Situation entwickeln und es stärkt auch gleichzeitig die Bindung zum Kind.
„Ich bin unglaublich stolz auf meine Frau“
Im grossen und ganzen bin ich sehr zufrieden damit, wie es mit unserem Sohn gelaufen ist und ich bin unglaublich stolz auf meine Frau, wie sie diese Zeit gemeistert und auch auf vieles verzichtet hat. Natürlich ist es für mich als Vater schöner, wenn ich selber aktiv werden und meinem Kind z.B. die Flasche geben oder mit ihm mein Brot teilen kann. Aber trotzdem war die Stillzeit auch für mich eine ganz besondere Zeit mit unglaublich vielen schönen und unvergesslichen Momenten, die ich niemals missen möchte.
Deshalb rate ich euch Vätern, euch auch mit diesem Thema intensiv zu befassen und euch so gut wie möglich daran zu beteiligen und euch einzubringen. Und ihr Mütter solltet dieses Thema vielleicht ein wenig offener besprechen denn euer Partner hat in der Regel nicht viel Ahnung davon. Und glaubt mir – es lohnt sich für alle:)